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Steckdosensäule für den Außenbereich selber bauen

Steckdosensäule für den Außenbereich selber bauen

Steckdosensäule

Steckdosensäule für den Außenbereich selber bauen

Am Parkplatz haben wir einen Steckdosenwürfel. Am Boden. Mittlerweile machen sich die Sträucher breit und es wird immer schwieriger an den Würfel zu gelangen. Auch werden wir nicht jünger. So habe ich die Steckdosensäule gebaut. Der Balken ist aus Leimholz und ist Druck-imprägniert, 1,6 Meter lang. Der Deckel ist aus Kambala, 45mm stark.
Die Steckdosen sind von GIRA, Schuko Steckdose mit Klappdeckel mit Dichtmaterial, IP44. Ich habe  mich für Einbausteckdosen entschieden, da diese besser in der Säule aussehen. 

Ablängen des Balkens auf der KAPEX 120

Den Balken habe ich auf der neuen Kappsäge abgelängt. Zum einen hatte der Balken eine Rundung am oberen Ende und zum anderem habe ich so eine Schablone für das Einlassen des Balkens in den Deckel. Der Balken hat den Querschnitt von 11 x 11 cm und es wäre schwierig gewesen diesen auf der Erika 85 Ec abzulängen. Auf der KAPEX überhaupt kein Problem. Kein MFA anbauen und ausrichten, keine Sägeblatthöhe einstellen und kein Drehen des Balkens wegen der zu geringen Schnitttiefe. Die Schnittqualität ist ausgezeichnet. Na ja, ist ja noch das neue Sägeblatt drin.

Fräsen des Deckels

Der Deckel soll das Stirnholz des Balkens schützen. Das kann er aber nur, wenn er über den Balken gestülpt wird. Also lasse ich den Balken ein. Da ich nur wenig Material wegnehmen muss, habe ich mich für die DeWalt-Fräse entschieden. Die Festool OF 1010 hätte es auch spielend machen können, doch der Absaugschlauch hätte gegen die Zwingen gestoßen. Sehr ärgerlich beim engen Schablonenfräsen. Zum Fräsen von regelmäßigen Vierecken nutze ich immer die Frässchablone von Festool. Diese ist schnell und genau eingestellt und sehr bequem beim Fräsen.

Verbindung Deckel mit Balken

Der Einlass ist nur 10mm tief. Das reicht für einen konstruktiven Holzschutz des Hirnholzes aus. Der Deckel wird nicht genagelt, geschraubt oder verklebt. Nur auf einer Silikonschicht schwimmend aufgedrückt. Warum? Nun, so habe ich keine äußerlichen Fehler durch Schrauben oder Nägel. Holzleim würde nicht sicher halten und Montagekleber quillt immer auf! Silikon härtet aus und hält die Teile ohne Verzug sicher zusammen. So sind auch die Hohlraumdosen in den Bohrungen befestigt.
Die Fräsung habe ich mit einem 10er Spiralfräser eingebracht. Damit muss man vorsichtig umgehen.

Kanten abrunden

Die Kanten des Deckels lassen sich einfach auf dem Frästisch runden. Hirnholzseiten immer zuerst wegen der Ausrisse. Den Deckel konnte ich noch auf der Kappsäge zuschneiden, da ich zwar die neue Bosch GTS 10 XC schon habe, aber der Tisch dafür noch fehlt. Den habe ich parallel schon begonnen zu bauen.
In den Frästisch habe ich einen 1/4″ Abrundfräser aus den USA eingespannt. 1/2″ Schaftdurchmesser. Die Fräser aus den USA sind einfach toll und das Beste: BILLIG!

Hohlraumdosen

Der nächste Schritt war das Bohren der Löcher für die Hohlraumdosen. Dieser Lochbohrer ist schon sehr gut. Allerdings habe ich in 2 Durchgängen bohren müssen, da ich nach dem ersten Bohren den Kern mit dem Stemmeisen entfernen musste. Sonst hätte ich nicht tief genug bohren können. Hier zu fräsen wäre nicht sinnvoll. Zumal ich eine passende Schablone bauen und auch einen tiefgehenden Fräser einsetzen müsste. Die Böden der Bohrungen müssen nicht plan sein. Die Kabeldurchlässe habe ich mit einem 12er Holzbohrer an den jeweiligen Punkten eingebracht.

Kabelverbindungen

Die Kabel für die Steckdosen sollen in Nuten auf der Rückseite der Säule laufen. Ich benutze Erdkabel mit 11mm Durchmesser, 3 x 1,5. Soll ja sicher sein. Die Nuten habe ich hier mit der Festool OF 1010 und dem Spiralfräser eingebracht, das der Längsanschlag von der DeWalt einfach zu schlecht ist.
Gleich nach dem Bohren der Löcher, einbringen der Nuten und schleifen des kompletten Balkens habe ich den Balken gleich lackiert. Natürlich wieder 4 mal mit Zwischenschliff mit dem Schleifklotz. Das Lackieren ist physischer Holzschutz neben dem konstruktiven und chemischen Holzschutz die mit effektivste Art. Farbe hält Wasser weg vom Holz. Je besser lackiert umso besser der Holzschutz.

Verklebung

Die Hohlraumdosen passen exakt, sind winklig ausgerichtet, mit Silikon eingelassen und die Kabel sind konfektioniert und platziert. Die Kabel selbst habe ich mit Unika MBNEW-AZ MitreBond Aresol Aktivator und Schnellkleber in der Nut befestigt. Das funktioniert wirklich gut.
Nein, die Kabel werde ich nicht lackieren. Auch nicht die Verteilerdosen. Die Teile sieht man im aufgestellten Zustand nicht mehr.
Das Konfektionieren der Kabelenden mache ich selber. Dazu habe ich das nötige Werkzeug.

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Verbindungsdosen

2 Dosen? Ja, so kann ich die Verkabelung/Verbindungen einfacher durchführen. In der oberen Dose verbinde ich die beiden Kabel der Steckdosen und ein kurzes Kabel zur nächsten Dose. Dazu nehme ich die Wago 221-413 Verbindungsklemmen. Mann, was war das eine Fummelei mit den „alten“ Verbindungsklemmen. Diese sind zwar nicht gerade billig, aber die Arbeitserleichterung ist erheblich. Außerdem lassen sich diese Klemmen durch Umlegen des jeweiligen Hebels ganz einfach wieder lösen. Ich biege anschließend die Klemmen so nach oben, dass kein Wassertropfen in die Klemme eindringen kann.

In der unteren Dose werden 2 Kabel ankommen. Eine Zuleitung und eine Ableitung zu einer Wegeleuchte vorn. Diese Verteilerdosen sehen „billig“ aus, sind aber von Kopp. Der Dichtigkeit bei den Kabeldurchführungen traue ich aber trotzdem nicht, wenn dies von oben in die Dose eintreten. Deshalb lege ich über den Rand noch etwas Silikon zur Abdichtung.

Qualitätsanspruch

Im Außenbereich verbaue ich keinen Billigkram. Besonders bei Elektroinstallationen. Deshalb habe ich mich für die Steckdosen von GIRA entschieden. Diese haben speziell für den Außenbereich noch einen Abdicht-Kit im Lieferumfang. Die Installation der Steckdosen war etwas fummelig, denn ich habe die Kabel etwas kurz gehalten. Aber mit Geduld geht alles.
Das Schöne an diesen Steckdosen ist auch die Tatsache, dass man den Schutzdeckel aufklappen kann ohne dass er über Federkraft wieder zurückschnellt. Die Klappe bleibt stehen.

Früher musste man die Kabel noch in der Steckdose verschrauben. Ich fand diese Art wesentlich besser, denn wenn man heute die Steckdose ausbauen will, bleiben die Kabel sehr fest in den Verbindern stecken. Andererseits ist der Einbau schneller.
Vor wenigen Jahren waren die Markenartikel sehr teuer und auch ich habe nach den Billigangeboten gegriffen. Oft bin ich damit auch reingefallen. Heute sind die Online-Shops so attraktiv, dass ich nicht mehr auf No-Name-Produkte zurück greife. So kauft man immer zweimal!

Fertigstellung

Die Steckdosensäule ist fertig.
Gern hätte ich sie auch schon gegen den Würfel ausgetauscht, doch es regnet schon den ganzen Tag. So habe ich mit dem Unterschrank für die Bosch Tischsäge angefangen.
Die Steckdosensäule werde ich in Schnellzement setzen. 50 cm Tiefe werden sicher reichen. Da fault doch das Holz! Wahrscheinlich, doch das ist ein 11er Balken. Bis der durch ist, werde ich dort wohl keine Steckdosen mehr brauchen.

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