Beistelltisch aus Eiche

30. Jan. 2022

Eiche

Beistelltisch aus Eiche

DDiese beiden Teile habe ich geschenkt bekommen. 2 Eichenbohlen, 40 mm stark mit durchgehenden Lamellen. Viel zu schade zum Wegwerfen. Was soll ich damit machen? Nun, wir brauchten noch einen Beistelltisch für die Terrasse.
Ich habe lange überlegt, was ich mit den Bohlen machen soll. Eigentlich wollte ich die Beine aus dem gleichen Material machen, aber die Menge hat nicht gereicht. Also habe ich aus den Eichenholzstücken eine Tischplatte gebaut.

Abrichten

„Abrichten“

Nein, ich habe keine Abrichte. Aber eine Idee.
Wenn ich beide Teile waagerecht und auf gleicher Höhe nebeneinander lege und mit der Tauchsäge einen glatten Schnitt an der Stoßkante mache, sollten sich beide Teile problemlos miteinander verleimen lassen.
Gedacht, getan… Tatsächlich war dieser Gedanke richtig. Bei einem solchen Schnitt ist es egal, in welchem Winkel man schneidet. Es passt immer.

glatter Schnitt

Den Sägeschnitt habe ich bewusst vor dem Hobeln mit dem Dickenhobel gemacht. Wenn die Kanten beim Sägeschnitt ausgerissen wären, hätte ich mit dem Dickenhobel „nacharbeiten“ können.
Das war aber nicht nötig. Früher habe ich nicht so darauf geachtet, dass das Werkzeug sauber und scharf ist, heute schon. Ja, es macht nicht immer Spaß, Sägeblätter und Fräser zu säubern und zu schärfen. Vor allem, wenn man nicht immer Ersatz hat. Inzwischen habe ich fast alle Schneidwerkzeuge doppelt.
Die Kosten haben sich durch die Zeitersparnis bei der Nacharbeit, wie z.B. das Reinigen von verbrannten Schnitten oder Kanten, schnell amortisiert.

Domino

Natürlich könnte man die Teile auch ohne Zentrierung verleimen. Aber dann passt das große Stück nicht mehr durch den Dickenhobel. Handhobeln mache ich nicht. Außerdem wäre das Stück dann immer noch „schief“.
Also habe ich es mit ein paar DOMINOS zentriert. Dazu benutze ich Sipo-Dübel. Nicht, weil es wasserdicht sein soll, sondern weil ich immer in dieselbe Kiste greife. Sipo-Dübel sind nur unwesentlich billiger als Buchendübel.

verleimen

Für das Verleimen benutze ich diese Rahmenzwingen. Mithilfe dieser Zwingen kann man einen sehr hohen Druck aufbauen. Mehr als mit den Handzwingen. Ausserdem lassen sich die zu verleimenden Stücke sehr gut waagerecht ausrichten.
Eine Stunde sollte man das ganze ruhen lassen. Das ist zumindest meine Erfahrung. Dann kann man problemlos das Holz weiter verarbeiten.

Hirnleisten

Nach dem Verleimen habe ich die Kanten mit dem Hirnholz sauber auf dem MFT/3 gesägt. Saubere Kante für die noch anzubringenden Hirnleisten. Nicht, dass diese gegen eine Verformung schützen sollen, vielmehr für die Optik. Ausserdem lassen sich so auch die Kanten anschliessend einfacher und sauberer runden.
Auch diese Leisten habe ich mit DOMINO-Dübel zentriert.

Leimholz

Diese Zwingen sind schon toll. Leider nehmen diese auch sehr vile Platz weg und brauchen auch Pflege.
Jetzt folgt das Besäumen der Kanten. Das mache ich nicht auf der Tischsäge sondern mit der Tauchsäge auf Schiene, Das wird erheblich sauberer.

grob
Grobschliff

Den Grobschliff führe ich immer mit der ROTEX durch. Jede Unebenheit wird so weggenommen. Die ROTEX ist schon älter und erfüllt immer noch sehr gut ihre Aufgabe. Für den Feinschliff benutze ich die ETS 150/3.

geschnitten

Die Tischplatte ist wirklich gut geworden. Keine Lücke oder Spalte zu sehen.
Den Schliff mit der ETS 150/3 erledige ich mit verschiedenen Schleifmitteln. Zuerst 100, dann 150, 180, 220 und zum Schluss noch kurz mit 320. Superglatt!

Querstreben

Tischrahmen

Dieser besteht aus 45×60 Hartholz. Zumindest die Tischbeine.
Diese Kanthölzer habe ich für die Querstreben mittig auf der Tischsäge aufgetrennt. Anschliessend mit dem Dickenhobel die Oberflächen gesäubert von Schnittspuren und auch so alle Teile auf die gleiche Stärke gebracht. Ablängen kommt erst anschliessend. Der Dickenhobel hinterlässt Hobelschläge.

gewachst

Alle Teile sind bereits mit Dübellöchern versehen, abgelängt, gerundet und geschliffen.
Gewachst sind alle teile mit OSMO, den aus meiner Sicht beste Wachs. Viele habe ich schon probiert, weil ich an die Kompetenz Anderer nicht gezweifelt habe. Jetzt habe ich eine eigene Meinung und liege meist richtig damit.

Gestell-fertig

Den Zusammbau des Gestells beschreib ich jetz hier nicht. Wenn di Dübellöcher passen, ist dies eine kurze Sache.
Früher habe ich Tischplatten-Verbindungen immer über DOMINOs realisiert. Allerdings kann man dann die Tischplatte nicht mehr vom Gestell lösen. Deshalb habe ich hier die „Undercover Jig“-Lösung angewandt. Einfach, sauber, nicht sichtbar, lösbar und haltbar.

Gestell-fertig
Tischplatte
Beistelltisch

KOMMENTARE

0 0 votes
Bewertung Beitrag
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

0 Kommentare
Äteste
Neueste meiste Bewertungen
Inline Feedbacks
View all comments