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Pflanzkasten im Detail

Pflanzkasten im Detail

Und ja. Wieder baue ich Pflanzkästen. Diesmal in der Größe 500 x 500 und einen mit 400 x 400. Hier möchte ich sehr detailliert den Bau beschreiben.
Zunächst habe ich die Lärche Glattkantbretter auf die richtige Länge schneiden lassen. Auf der Plattensäge beim Holzhändler geht es nicht nur wesentlich schneller als zu Hause, sondern auch genauer. Die Bretter haben die Maße 27 x 145 mm.
Übrigens kostet dieses Lärchenholz mehr als doppelt so viel wie Douglasie, welche vom Hersteller der eigentlichen Pflanzkästen als „edles Holz“ verkauft wird.

Folgende Arbeitschritte werde ich beschreiben:

    • Ablängen (lasse ich beim Holzhänder erledigen)
    • Besäumen
    • Hobeln
    • Spachteln
    • Schleifen
    • Fasen
    • Lackieren
    • Zusammenbau

Besäumen

Allseitig gehobeltes Glattkantbrett verleitet zum Gedanken, dass das Holz genaue Maße hat. Das stimmt einfach nicht. Die Bretter haben immer unterschiedliche Breiten und Dicken.
Deshalb bereite ich zuerst das Holz für den Bau vor.
Als erstes besäume ich die Teile auf der Bosch GTS 10 XC. Beim zeiten Schnitt kann man deutlich erkennen was ich meine. Und ja, ich habe Sägespuren am Holz. Aber die Seiten sind Rechtwinklig; passend für den Dickenhobel.

Hobeln

Die Kanten hobel ich auf der Makita 2012 NB im senkrechten Zustand. Das macht alles Arbeit, lohnt sich aber wirklich.

Eigentlich wird das Holz als gehobelt verkauft und man denkt, dass jedes Teil die gleiche Stärke hat. Aber auch das stimmt nicht.
Mit dem Dickenhobel bringe ich nun alle Stücke auf die gleiche Stärke.

Hier kann man die Gleichmäßigkeit sehr gut erkennen. Das Hobeln hat sich gelohnt.

Spachteln

Die Lärche hat Äste und auch kleine Fehler in der Oberfläche.
Diese bessere ich mit einer Holzspachtelmasse aus. Die Spachtelmasse muss vor dem Schleifen durchtrocknen.

Schleifen

Dann geht es ans Schleifen. Anfangs hatte ich die Oberfläche zweimal geschliffen. Einmal mit 100er und anschließend mit 150er Schleifmittel. Das ist aber völlig unnötig, denn das Holz wird ja mehrmals lackiert.
Mit der Festool ETS EC 150/3 klappt das Schleifen prima.

Ein völlig anderes Bild zur Rohware. Am Stapel sieht man schon die Genauigkeit.

Fasen

Jetzt muss die Fase an die Kanten der gleichmäßigen Quarder.
Immer an den Stirnseiten damit beginnen. Es ist bequemer und schneller, wenn man für das Fräsen der kurzen Seiten mehrere Bretter zusammen hält. Hier habe ich zur Erleichterung eine alte Zwinge benutzt.

Früher habe ich vieles auf dem Frästisch gemacht. Leider verspricht der Festool Frästisch mehr als er kann. Die Kunststoffringe liegen nicht plan am Tisch und so kann es bei manuelem Vorbeischieben zu Unregelmäßigkeiten kommen. Die Fräsungen werden nicht schön. Mit Schiene ist alles gut.
Auch deshalb bringe ich die Fase mit der DeWalt Oberfräse ans Holz. Diese Fräse ist klein, handlich und trotzdem stark genug.

Das ist schnell gemacht, solange die Bretter nicht verschieben. Hier zuerst die kurzen Kanten.

Dann die langen Kanten. Da ich keine Absaugung an die Fräse angeschlossen habe, ist recht viel Staub am Boden. Allerdings geht es ohne wesentlich schneller und einfacher. Dafür habe ich ja 3 Staubsauger.

Das Fasen ist langweilig, aber nötig.

Eckverbindungen

Dies werden die Eckverbindungen für den Pflanzkasten. Früher habe ich die mit Lamellos verleimt. Das ist aber unnötig und dauert zu lange. Eine gute Verschraubung ist völlig ausreichend.

Diese Schrauben benutze ich für den Bau der Pflazkästen. 50 mm lang und aus Edelstaht. Die Schrauben sollen ja nicht wegrosten.

Das Maß von 80mm ist ideal für die Breite des Rahmens und auch für den Schnitt der Eckverbindungen. So hat der Winkel fast die gleiche Schenkellänge.

Vom Rahmen, der auf 80 mm Breite geschnitten wird, sind einige Rest übrig. Genau diese Reste werden beim Einbau der Träger für die Räder und auch für den Boden gebraucht.

Dieser Haufen Holz ist mächtig und macht ein bisschen Angst. Denn all diese Teile werden nun 2 mal grundiert (mit Zwischenschliff) und 2 mal lackiert. Eine Arbeit für diejenigen, die Vater und Mutter erschlagen haben. Aber es muss sein.

Wem es aufgefallen ist…ja, es sind noch Fasen am Rahmen anzubringen, da ich ja die Teile auf 80 mm Breite geschnitten habe. Das könnte ich genau jetzt machen oder ich lackiere erstmal. Ich habe jetzt Lust zu lackieren…

Grundieren (Lackieren)

Der langwierigste Teil des Baus eines (dieses) Pflanzkastens.
Zunächst grundiere ich die geschliffenen Flächen mit einem Isoliergrung von Wilckens. Damit habe ich die besten Erdahrungen gemacht.

Der Zwischenschliff ist notwendig. Dies ist eine Wasserfarbe und so stellen sich die Holzfasern auf. Der Schleifklotz reicht dafür aus.
Übrigens, geschliffen habe ich mit 100er Scheiben mit der ETS. Früher habe ich mit 150er nachgeschliffen. Bringt aber keinen Vorteil; nur mehr Arbeit.

Zusammenbau

Nach Trocknung der Grundierung habe ich die Teile 2 x mit Wilckens Buntlack Anthrazit lackiert.

Anfangs macht es noch Spaß, doch nach 20 Teilen ist es nur stupide Arbeit. Trotzdem war ich sorgfältig und so habe ich nirgends „Tränen“.

Durch die nachfolgenden Arbeiten wird der Lack auch stark belastet. Das macht nichts, denn zum Schluß werde ich den Pflanzkasten von aussen noch einmal lackieren.

Die „Ecken“ müssen vor dem Verschrauben vorgebohrt werden. Dies mache ich mit einem Senkbohrer 4mm. Die Schrauben müssen in diesem Fall auch versenkt sein, das die Flächen aussen aufliegen werden.

Hier muss mann nicht groß messen. Einfach die Anzahl Bretter im richtigen Abstand übereinander legen, die „Ecke“ passend auflegen und mit einem Filzstift die Bohrstellen markieren.

Gebohrt habe ich auf meinem Bosch-Bohrständer.

Für die genauen Abstände zwischen den Brettern benutze ich die Abstandsplättchen der Fensterbauer. Diese gibt es in vielen Stärken, die man auch duch Dopplung variieren kann.

Davon habe ich eine ganze Kiste im Netz bestellt. Ihr glaubt gar nicht wie günstig die dort sind!

Ich wähle einen Abstand von jeweils 8mm.

Auf der langen Seite müssen die Ecken einliegend angeschraubt werden.
Dafür brauche ich einen Rechten Winkel. An der rechten Seite habe ich neben den Einsteckbolzen eine starke Latte angelegt. Dann schiebe ich die Bretter im Rechten Winkel daran, mit Abstandsplättchen dazwischen.
Dann brauchen wir noch ein „Abstandsholz“ für den richtigen Abstand der Seitenwände. Hier habe ich einen Rest genommen in gleicher Stärke wie die Seitenwändehaben.

Der Rahmen oben soll auch einen so großen Abstand vom Rand haben, wie es auch die anderen Spaltmaße sind.
Die „Füße“ des Rahmens werden eine Höhe von genau 30mm haben; so brauchen wir hier ein Abstandsmaß von 22 mm. Dies kann man sehr gut mit solch einem Streichmaß einstellen.

Dann einfach mal festschrauben…


Dann brauchen wir noch ein „Abstandsholz“ für den richtigen Abstand der Seitenwände. Hier habe ich einen Rest genommen in gleicher Stärke wie die Seitenwändehaben.

Sieht immer schlimm aus…die vielen Schrauben…

Sind Edelstahlschrauben. Wer billige Baumarktschrauben benutz, wird nach spätestens 2 Jahren den Kasten mit den Händen auseinander ziehen können. Die Schrauben werden verrostet sein!

Für einen Kasten mit einer Höhe von 4 Brettern benötigt man ca 125 Schrauben !!!

Die Seitenwände müssen im Abstand zu den anderen Brettern genau passen. Also mus ein Hilfsmittel her um die Bretter genau Rechtwinklig und auch parallel zusammen zu halten.

Hierzu benutze ich einige alte Bretter, die ich mit den unten liegenden Brettern so verschraube, dass sich diese nicht mehr bewegen können. Die dadurch entstehenden Löcher sind zwar unschön, doch überlackiert sind dies auch verschlossen.

So ist es sehr einfach, die Seitenwände an den Ecken zuverschrauben.

Beim Anschrauben der Seitenwände ist unbedingt darauf zu achten, dass die Oberkante des Pflanzkastens genau parallel liegen. Es klemmt beim Einbau des Deckels. Da muss man halt etwas fummeln und auch mal mit dem Gimmihammer nachhelfen.

Sobald die Wände verschraubt sind, können die „Hilfsbretter“ entfernt werden.

Und schon ist der Grundkasten fertig.

Der Abstand der Ecken zur Oberkannte ist genau 22mm. Alle anderen Spaltmaße 8mm.

Sieht noch etwas unschön aus, doch das wird sich ändern.

Jetzt kommen die Applikationen dran…

Nun müssen die Bretter für die Laufrollen eingebaut werden.

Dazu länge ich zwei Bretter nach IST-Maßen ab und schneide die Eckform mit der Stichsäge aus. Stichsäge ist überhaupt nicht nein Fall. Damit komme ich nicht zurecht. Aber für diese kleinen Schnitte reicht es noch.

Die Laufrollen haben eine Höhe von 75mm. 15mm sollen sie über dem unteren Rand liegen um ungehindert rollen zu können. So habe ich die Haltehölzer in einer Höhe von 85mm Angeschraubt. Diese Kleinteile sind die Reste vom Auschnitt mit der Stichsäge!

Hier zeige ich nur die Anbringung. Das Brett muss noch nach vorn…

Das gleich mache ich natürlich auch auf der Gegenseite.

Hier das fertige Rollenbrett.

Die Rollen sind mir 5x25er Holzschrauben befestigt.

Wichtig ist die Lauffreiheit der Laufrollen. Bei gleicher Bauweise ist so die Größe des Pflanzkastens eingeschränkt. 400 x 400 ist für mich das kleinste Maß!

Hier wird eine Pflanze im Topf eingestellt und so muss ich nicht auch große Lücken achten. Anders wäre es, wenn ich den Kasten mit Teichfolie auslegen wollte.

 

Rahmen bauen

Jetzt baue ich den Rahmen.
Der Rahmen ist 80mm breit. Die kurzen Stücke hätte ich gleich nach berecnetem Maß ablängen können. Doch manchmal fehlen 2 mm oder sind zuviel. Deshalb nehme ich vor dem Ablängen das IST-Maß am Pflanzkasten-

Nach dem Ablängen muss natürlich noch die Fase dran. Deshalb sind manche Stellen weiß.

Die Verbindung stelle ich mit DOMINOS her. Geht genau und fix

Eine Stunde in Zwingen reicht. Dann kann man weiterarbeiten..

Dies sind die Hölzer, die unter den Rahmen angeschraubt werden. Immerhalb des Kastens mit max. 2mm Abstand zur Wand.

Während der Rahmen im Leim liegt, habe ich die Zeit den Pflanzkasten mit der ETS leicht zu schleifen für den letzten Anstrich.
Der Rahmen ist jetzt auch fertig, nachlackiert und getrocknet.

Und da ist er!

Für Fragen stehe ich gern über das Kontaktformular oder über die Kommentarfunktion zur Verfügung.

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