Gartenbank aus Meranti

15. Juli 2018

Gartenbank

Gartenbank aus Meranti

Noch eine Gartenbank?
Ja, wir haben nur noch eine und die steht vor dem Haus. Jetzt wollen wir die neue Bank in die Nähe des Grillplatzes stellen. Die Gartenstühle sehen da irgendwie nicht so gut aus. (dachten wir)
Diesmal mache ich die Gartenbank ganz aus Meranti. Meranti ist ein sehr gutes Konstruktionsholz. Leicht zu bearbeiten. Es reißt kaum und ist trotz seiner Härte noch weich.
Für den Bau habe ich 4 Meranti-Balkonbretter 27×190 mit einer Länge von 4050 mm gekauft. Auf 1500mm zugeschnitten konnte ich die Bretter auch im Auto transportieren.
Da die Füße und die Rückenlehne aus stärkerem Holz sein sollen, muss ich diese verdoppeln. Also Leimholz herstellen. Auf der Bosch-Tischsäge habe ich die Bretter zugeschnitten. Knapp 60mm breit für das Leimholz. Das muss noch gehobelt werden.

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Leimen ist gar nicht so einfach. Wer schon einmal zwei Bretter über die Breite verleimen wollte, weiß, dass beim Festziehen der Zwingen die Bretter immer wieder „verrutschen“. Eine bündige Verleimung ist schwierig.
Deshalb habe ich zunächst mit der Festool DF 500 Dübellöcher in die Teile gebohrt und die beiden Teile fixiert. Die Dübel befinden sich an einer Stelle, die bei der weiteren Bearbeitung nicht wieder aufgetrennt wird. Schrauben oder Drahtstifte kommen für mich nicht in Frage.

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Für die beiden Bögen der Armlehnen habe ich breiteres Holz geschnitten. Die Maserung muss stimmen. Die Dicke ist genau gleich wie bei den Stützen auf dem Hobel. Aber wie bekomme ich die richtigen Radien auf das Holz? Mit dem Rollmaßband von Festool. Damit kann man gut Kreise zeichnen. Wie bekomme ich die Bögen ordentlich hin? Ohne Bandsäge? Mit der Dekupiersäge! So dickes Holz auf der Dekupiersäge ist schon eine Herausforderung. Nein, nicht an die Säge. Sondern an die Geduld des Holzwerkers..

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Mit einem groben Sägeblatt ging es ans Werk. Immer dicht an der vorgezeichneten Linie entlang. Ganz langsam frisst sich das Blatt durch das Holz. Ich musste viel Druck auf das Blatt ausüben, und das hat Nachteile. Es entsteht ein bauchiger Schnitt, kein senkrechter. Aber das macht nichts, weil ich sowieso schleifen muss.
Die Dekupiersäge von Proxxon ist sehr gut. Stark, leise und wenig Vibrationen. Der Spaß mit ihr zu arbeiten kommt erst nach und nach. Es ist nicht so einfach.

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Die Rundungen schleife ich mit dem Bandschleifer. Ich habe den von Bosch. Als mein erster Bandschleifer von Bosch kaputt ging, habe ich mir den von Festool angeschaut. Der macht auch nichts anderes als schleifen. Kostet aber 3 mal so viel wie der von Bosch. Und… ich brauche ihn nicht so oft. Mit dem Gerät war ich immer zufrieden. Ich kann den Bandschleifer zwar auf dem Rücken liegend gut befestigen, aber dann ist es sehr schwierig, den rechten Winkel einzuhalten. Also legen. Das geht ganz einfach. Als Unterlage habe ich einen Rest genommen und vor die Schleiffläche gespannt. Klappt prima!

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Die Rundungen der Rückenlehnenstützen, der Armlehnen und der Rückenlehne sind geschliffen. Die Rahmenteile sind auf exakte Längen geschnitten und die Schrägen der Rückenlehne sind jeweils auf 5 Grad geschnitten. Das muss so sein, denn wenn man nur ein Teil auf 10 Grad zuschneidet und dann versucht, es mit dem anderen Teil zu verbinden, passt es nicht genau!
Das Verleimen der Rückenlehnen ist gar nicht so einfach. Mit der Schraubzwinge kann man nicht gerade drücken. Aber man kann die Flächen „einklemmen“. Die große Zwinge anziehen, bis sich die Gehrung öffnet und dann eine Zwinge senkrecht darauf setzen. So kann man den Druck richtig einbringen. Der Leim ist PUR-Leim. Der Druck in dieser Gehrung wird immer groß sein und ich will sicher sein, dass die Verleimung hält. Mit diesem Leim mag ich nicht arbeiten. Er schmiert und quillt.

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Die kleinen Stufen lasse ich jetzt weg.
Nun sind alle Teile der Rückenlehne lackiert und es kann mit dem Kleben begonnen werden. Dazu verwende ich Propellerleim. Der bleibt länger offen und hält meiner Meinung nach besser.
Ich habe auch wieder neue Schraubzwingen gekauft. Von Bessey. Die guten mit Plastikgriff. So tausche ich nach und nach meine „Billigzwingen“ aus.

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Alle notwendigen Teile sind nun fertig geschnitten, gefräst und geschliffen. Die Oberflächen sind so glatt wie ein Popo!
Jetzt kommt die Lackierung. Natürlich immer VOR dem Zusammenbau. Nicht nur, weil es einfacher ist, die einzelnen Teile bequem auf dem Tisch zu lackieren, sondern auch, weil ich so die ekligen Farbnester und Pinselstriche auf dem Holz vermeide. Ich habe schon Schreiner gesehen, die das Holz erst nach dem Zusammenbau geölt haben. Das sah furchtbar aus… und dann noch Tipps geben…

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15 Streben hat die Rückenlehne. Diese wollen alle gerade und spaltfrei verleimt werden. Deshalb habe ich die Längsteile mit Domino-Dübel versehen und so verleimt, dass kein Leim herausquillt. Sauber verleimt für eine „Zapfenverbindung“. So habe ich eine gute Ausgangsposition, um die Streben zu verleimen. Und das ohne Zeitdruck.

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Nach dem Verleimen der Rückenlehnen mit den 15 Streben habe ich die Fräsungen für die Domino-Dübel in die Seitenteile gemacht. Hier kommen die SIPO-Dübel rein. Hält länger. Es macht keinen Sinn, Buchen-Dübel in Meranti zu stecken. Die verrotten bei Feuchtigkeit schnell.
Das Verleimen der Bank war dann eigentlich schnell gemacht. Mit den Spanngurten haben die Teile schon genug Druck.

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Ja, nach dem Anbringen der Sitzbretter war die Bank fertig. Noch einmal mit der feuchten Rolle über die Flecken und fertig.

Eine Gartenbank komplett aus Bakonbrettern Meranti 195 x 27!
Hier waren die Domino Dübel den Lamellos überlegen. Mit den Dominos kann man sehr gut eine „Zapfenverbindung“ herstellen.
Jetzt fehlt nur noch der richtige Platz für das Stück ….

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