Fahrradmontageständer hinten
Ein Fahrradmontageständer sollte ein praktisches Werkzeug sein, um ein Fahrrad sicher und bequem während Wartungs- und Reparaturarbeiten zu halten. Das hört sich gut an. Zumal ich sehr viel fahre und so auch Service am Fahrrad durchführen möchte.
So habe ich mir bei Amazon einen Fahrradlift bestellt, in der Hoffnung, damit mein Problem mit der Kettenreinigung gelöst zu haben.
Das war ein Fehler, denn 1. war es nicht leicht mit dem „Lift“ das Fahrrad zu heben, und 2. war eine Kettenreinigung wegen des „Hängens“ nicht möglich.
So habe ich das Netz durchstöbert um eine andere Lösung zu finden.
Bei youtube bin ich dann fündig geworden. Ein kleiner Ständer für das Hinterrad.
Prototyp
Den ersten Ständer habe ich „frei Schnauze“ gebaut; ohne Plan.
Und ja, es hat sehr gut funktioniert!
Nur so konnte ich den Ständer nicht durchgängig gebrauchen. Das Fichtenholz ist zu weich und die beiden Querstreben hängen schnell durch. Schließlich liegen mindestens fast 20 kg auf den Streben.
So habe ich doch einen Plan gezeichnet um mir die Arbeit mit vernünftigen Material zu erleichtern. Jetzt werde ich Multiplex 19 mm verwenden.
Aber nur, weil ich noch genügend Reste davon habe.Sollte der Ständer auch nässebeständig sein, sollte man auf eine entsprechende Holzart ausweichen.
Leider reicht der kleine Ständer zwar für die Arbeiten an der Kette, doch scheint es mir doch recht unsicher ohne den vorderen Teil des Fahrrades zu fixieren.
So habe ich für mich eine Lösung gefunden, die tatsächlich das gesamte Fahrrad stabilisiert. Einen zusätzlichen Ständer über den Lenker.
Planung
Für semi-professionelle Anwendungen reicht Sketchup mehr als aus.
Leider gibt es dieses Programm wohl nicht mehr kostenlos. Ich habe noch eine alte Version (stand alone), die ohne Probleme arbeitet.
Die Maße des Ständers sollten für alle 26er Räder passen.
Ohne Plan dauert der Bau tatsächlich länger. Beim Bau muss man alle erforderlichen Maße im Kopf behalten. Mit Plan einfach ablesen. Und immer reproduzierbar.
Zuschnitt
Was brauche ich?
Streifen von MP 18mm zu 5 cm Breite.
Diese habe ich auf der Tischsäge zugeschnitten. So habe ich immer eine exakte Breite. Ablängen kann ich besser auf der Kappsäge.
Das Sägeblatt in der Tischsäge mit geschärft werden. Das kann man deutlich an den Fasern am Anschnitt erkennen.
Gut, dass ich einen guten und zuverlässigen Schärfdienst habe.
Grundrahmen bauen
Eigentlich nur 4 Hölzer fest zusammen binden…
Nur sind diese kurzen Teile nicht sehr handlich und schlecht mit Zwingen zu halten.
Hier habe ich auch nur 1 Bohrung für die Verbindungsschraube eingebracht, da ich noch von außen den Querlenker anbringen muss und von vorn die Stützen.
Die Verbindungen habe ich zunächst einzeln verleimt. So kann sich beim Verschrauben kein Teil mehr versetzen.
Halter sägen
In diesen beiden Halterungen liegt das Gewicht des Fahrrades.
Diese müssen schon stabil sein. Deshalb auch Multiplex-Holz.
Die Mulde habe ich angezeichnet. Wie hole ich das Holz nun raus? Mit der Kappsäge? Mit dem Oszillator oder mit der Japansäge?
Hier habe ich mich für die einfachste Variante entschieden; der Japansäge.
Mehrere senkrechte Schnitte erleichtern die Arbeit mit dem Beitel.
Erst danach habe ich die Teile abgelängt und vorgebohrt.
Jetzt sind alle wesentlichen Arbeiten am Fahrrad durchführbar, ohne dass das Fahrrad aus der Arbeitslage gerät.
Der „Flaschenzug“, den ich bei Amazon gekauft hatte, ist Müll. Dieser ist auch für nichts anderes zu gebrauchen.
Einen Fahrradmontageständer für ein Damen-E-Bike ist einfach nicht zu finden. Na ja, ich wüsste jetzt auch nicht, wie ein gemeiner Ständer dafür konstruiert sein müsste.