Schublade selber bauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

veröffentlicht am 23. Dezember 2025

Werkbank bauen

Eine Schublade selber bauen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Eine Schublade selbst zu bauen ist einfacher, als viele denken.

Mit etwas Vorbereitung, dem richtigen Material und einigen grundlegenden Werkzeugen kannst du eine stabile und maßgeschneiderte Schublade herstellen, die perfekt in dein Möbelstück passt. Der Vorteil eines Eigenbaus: Du bestimmst selbst die Maße, die Materialien und den Stil – ideal für individuelle Möbel oder für Reparaturen.

 

 

Schublade bauen

Grundaufbau einer Schublade

Eine Schublade besteht aus wenigen, aber entscheidenden Bauteilen. Nur wenn diese korrekt zusammenspielen, läuft sie später sauber, leise und ohne zu klemmen.

Der Schubladenkasten setzt sich aus vier Seitenteilen zusammen:

  • 2 Längsseiten (links & rechts)

  • 1 Vorderstück

  • 1 Rückwand

Diese Teile bilden den stabilen Rahmen der Schublade. Die Verbindung erfolgt meist durch Verschrauben und Verleimen, bei hochwertigeren Möbeln auch durch Zinken- oder Dübelverbindungen

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Schubladenboden

Der Boden besteht in der Regel aus:

  • Sperrholz oder HDF (5–8 mm Stärke)

Er wird entweder:

  • in eine Nut eingeschoben (stabil & langlebig – hier auch als Beispiel)

  • oder von unten aufgeschraubt (einfach, aber weniger belastbar)

  • oder wird komplett eingefasst vom Rahmen ( schlecht )

Der Boden trägt das Gewicht des Inhalts – je dicker, desto stabiler.
Aber Vorsicht! Grundsätzlich wird das Gewicht der gesamten Schublade von den Auszügen getragen.

 

Schublade bauen

Schubladenfront

Die Front ist das sichtbare Element der Schublade.
Sie wird nachträglich von außen am Schubladenkasten befestigt.

Vorteile:

  • Perfekte Ausrichtung möglich

  • Gleichmäßige Fugen

  • Austauschbar bei Designänderungen

Nachteil:

Anbau der letzten Front bei einem Schrank mit mehreren Schubladen.

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Schubladenschienen

Sie sorgen für leichtgängiges Öffnen und Schließen. Gängige Varianten:

  • Rollschienen (einfach, preiswert)

  • Kugelauszugsschienen (Teleskopschienen)  (stabil, voll ausziehbar)

  • Unterflurschienen (unsichtbar, hochwertig)

Zwischen Schublade und Korpus werden je Seite meist 12–13 mm Platz benötigt (abhängig vom Schienentyp).

Gängig sind, wenn man auf „Schönheit“ nicht so viel Wert legt, die Teleskopauszüge, Sehr Preiswert, sicher und einfach zu verbauen.

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Unterflurschienen

Unterflurschienen sind hochwertige Schubladenführungen, die unsichtbar unter der Schublade montiert werden. Sie kommen vor allem im Möbelbau mit hohem Qualitätsanspruch zum Einsatz.

Unterflurschienen bestehen aus zwei Führungselementen:

  • eine Schiene im Schrankkorpus

  • eine verdeckte Führung unter der Schublade

Im Gegensatz zu seitlich montierten Schienen sind sie von außen nicht sichtbar – die Schublade wirkt schwebend und besonders hochwertig.

Nachteil: nicht billig und Einbau komplizierter.

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Teleskopschienen

Teleskopschienen sind seitlich montierte Schubladenschienen, die aus mehreren ineinandergreifenden Metallschienen bestehen. Durch integrierte Kugellager ermöglichen sie einen leichtgängigen Vollauszug, bei dem die Schublade vollständig herausgezogen werden kann.

Teleskopschienen bestehen meist aus:

  • 2- oder 3-teiligen Metallschienen

  • integrierten Kugellagern

  • einem festen Teil für den Korpus

  • einem beweglichen Teil für die Schublade

Großer Vorteil: preisgünstig, stabil und einfach einzubauen.

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Rollenführungen

Rollenführungen sind die klassischste Art von Schubladenschienen. Sie bestehen aus Metall- oder Kunststoffrollen, die in einer Führung laufen und die Schublade auf- und abwärts stabilisieren.

Sie werden vor allem bei leichten Schubladen eingesetzt, z. B. für Schreibtische, kleine Schränke oder DIY-Möbelprojekte.

Großer Vorteil:  einfach einzubauen

Nachteil: viel Spiel und nur für leichtere Schubladen

Schrank mit 4 Schubladen

Materialwahl Rahmen

Jedes „Holz-Plattenmaterial“ kann für Schubladen verwendet werden.
Beispiele:

  • Kiefer, Buche, Eiche, Fichte
  • Multiplex
  • MDF / HDF
  • Spanplatte

Hier gebe ich als Beispiel die Verarbeitung von Multiplex im Bau von Schubladenrahmen.

Schrank mit 4 Schubladen

Schubladenboden

Der Schubladenboden trägt das Gewicht des Inhalts und ist entscheidend für die Langlebigkeit und Funktionalität der Schublade. Die Wahl des Materials hängt von Belastung, Budget und Verarbeitungsaufwand ab.

  • Sperrholz / Multiplex
  • MDF / HDF
  • Massivholz
  • Spanplatte / Kunststoffplatte

In normalen Schubladen bis 20 kg reichen besch. MDF-Platte in 5mm aus. Dabei ist die Einschiebenut 6mm breit.

Eckverbindungen bei Schubladenrahmen

 Das ist wirklich eine Geschmacksfrage.

Ob verschraubt, formgefräst oder gedübelt hängt meist von der Verwendung ab. 
Soll es eine schöne Schublade sein, wäre eine Zinkenverbindung angebracht. Auch eine nach innen mit Lamellos oder Dominos verbundener Rahmen ist recht ansehnlich.
Die verschraubte Verbindung lässt sich sehr schnell herstellen, doch die Schraubenköpfe werden sichtbar bleiben.

Bodenverbindungen zum Rahmen

 Natürlich kann man einen Boden von unten direkt mit dem Rahmen verschrauben. Auch hier richtet ein Rechtwinklig geschnittener Boden den Rahmen aus. Allerdings ist diese Art nicht schön und auch nicht sehr stabil.
Das Einlassen des Bodens in den Rahmen über eine Nut sieht nicht nur gut aus sondern ist die stabilste Verbindung zum Rahmen. Der Aufwand ist nur größer.

Sicher kann man den Boden komplett in den Rahmen einlassen; nur muss der Boden beim Verleimen des Rahmens bereits eingebaut werde und er ist nicht mehr austauschbar.

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