Schneidebrett aus Eiche
Ja, genau, es handelt sich um eine Leerlaufzeit. Und was macht in dieser Zeit ein Holzwerker? Schneidebretter!
Diesen Beitrag habe ich bislang nicht in meinem Blog veröffentlicht, und deshalb werde ich ihn nun endlich posten.
Die Vorlage für dieses Schneidebrett habe ich bei einem Kurs unter der Leitung von Heiko Rech vor der Corona-Plandemie erhalten. Damals war es noch möglich, persönlich an seinen Kursen teilzunehmen.
Die Schneidebretter bestehen aus hochwertigem Eiche-Leimholz, das ich selbst aus nordamerikanischer Weißeiche hergestellt habe.
Eicheplanken roh
Die Eiche war anfangs beim Holzkauf roh. Einfache Stammblätter.
Diese habe ich besäumt, abgerichtet und alle auf gleiche Stärke gehobelt.
Für ein Schneidebrett sind die Planken zu schmal. Also müssen sie zu Leimholz verarbeitet werden.
Die Arbeit selbst ist sehr einfach, denn die Planken müssen ja „nur“ waagercht miteinander verleimt werden.
Leimholz herstellen
Die Planken habe ich auf großzügige Länge geschnitten und mit der Festool DF 500 mit DOMINOS bestückt.
Die Dominos selbst halten die beiden Teile ja nicht grundsätzlich zusammen. Mehr sind die DOMINOS für das zentrierte Verleimen wichtig. Es verrutscht nichts mehr.
Hier benutze ich DOMINOS aus Buche.
Leim
Für die Herstellung dieses Leimholzes habe ich PUR-Leim von Würth verwendet.
Weil ich es nicht besser wusste!
PUR-Leim ist so gut wie nie nötig. PUR-Leim versaut nur die Leimstellen, quillt immer wieder aus und ist sehr schwer zu entfernen. Einen wirklichen Vorteil bringt dieser Leim nicht.
Ja, er soll wasserdicht sein. Das war auch der Grund diesen Leim für ein Schneidebrett zu benutzen. Aber das funktioniert mit einem normalen D4-Leim genauso.
Im übrigen werde ich auch nie wieder PUR-Leim von Würth kaufen. Die Preise dort sind exorbitant für eine normale Qualität. Na ja, es ist schnell etwas dort gekauft; doch ohne den Preis zu kennen. Denn es werden in den Shops keine Preise ausgewiesen. Weil Gewerbehändler.
Außerdem sollte sich der Gründer mal komplett aus politischen Themen heraus halten und versuchen kein dummes Zeug zu reden. Auch deshalb kaufe ich dort nichts mehr.
Das ist nur meine Meinung!
Frässchablonen anfertigen
Wie kann man so schnell und gleichmäßig gleich mehrere Schneidebretter herstellen?
Mit Frässchablonen!
Diese habe ich nach Plan von Heiko Rech angefertigt. Das ist aber recht einfach.
Den Plan zu den Schablonen ist unten im Beitrag.
Grundsätzlich ist es egal welches Material für die Schablonen benutzt. Wichtig ist nur die gute Führung der Oberfräse mit dem Kopierfräser.
Und Möglichkeiten für die Fixierung der Schablonen beim Fräsen.
Kopierfräsen Kopfseite
Grobe Überstände nehme ich mit der Japansäge weg.
Das spart die Vermüllung der Werkstatt mit Holzspänen und weiter auch die Mehrabnutzung des Kopierfräsers.
Hier sieht man das Ergebnis der Fräsung.
Wichtig dabei ist, dass man zuerst die rechte Ecke weg fräst und dann wieder links beginnen bis zum Ende. Das verhindert das Ausreißen der Kante am rechten Rand.
Kopierfräsen Handgriff
Hierfür reicht die Festool OF 1010 völlig.
Kopierring einbauen, vernünftigen und vor allem scharfen Fräser einspannen und loslegen.
Die einzig große Gefahr ist das Hinterlassen von Brandspuren. Diese zu entfernen dauert Stunden!
Saftrillen fräsen
Die Saftrillen fräse ich mit einem Halbrundfräser 10mm. Das funktioniert prima mit einer Führungsschiene mit 2 Anschlägen. Allerdings ist die Gefahr von Brandflecken beim Eintauchen und Absetzen des Fräsers groß.
Hier kann man zunächst eine Fräsung 1mm höher durchführen um bei der zweiten Fräsung die eigentliche Tiefe zu erreichen. Und der Fräser muss scharf sein.
Ich hatte auch etwas Pech dabei.
Kanten abrunden
Nach getaner Arbeit werden nur noch alle Kanten mit einem Abrundfräser bearbeitet, die Bretter geschliffen und anschließend geölt.
Hierfür habe ich einfaches Olivenöl benutzt.
Die Bretter werden eh immer gespült, zumindest aber feucht abgewischt.
Mit den beiden Schablonen lassen sich jederzeit sehr schnell solche Schneidebretter herstellen.