WC-Gartnitur selber bauen
Lange Zeit habe ich nicht Bedeutsames gebaut. Na ja, eine WC-Garnitur ist jetzt auch nicht bedeutsam, doch der Bau war nötig. Vor wenigen Wochen hatte ich eine neue „Edelstahl“-WC-Garnitur bestellt, da uns die alte nicht mehr gefiel und auch Rost ansetzte. Über die neue Garnitur war ich sehr enttäuscht. Absolut billig gemacht! Gut, hätte ich gleich selbst bauen sollen, doch dafür war ich zu faul und Meranti war in der richtigen Breite nicht lieferbar.
Doch habe ich in der vorletzten Woche ein Eichenbrett geschenkt bekommen. 130 cm lang, 18 cm breit und 55 mm stark. Leider Eiche-Leimholz keilgezinkt. Doch einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul…
Die gewünschte Höhe habe ich markiert; so auch die Länge des Bodenbrettes.
Es soll ein „Griff“ an der oberen Kante ausgefräst werden. Einen so langen Fräaser habe ich nicht und so habe ich die größte Tiefe mit der Schablone und Ring gefräst. Wie bekomme ich den Rest gefräst? Nun, ich habe den wenigen Rest mit dem Beitet ausgeschlagen und von der andern Seite mit einem Kopierfräser den Rand sauber fräsen können.
Nach dem Fräsen habe ich gleich geschliffen. Bevor ich ablänge und die Kanten fräse.
Das Ablängen habe ich ohne Spuren auf der Kappsäge durchgeführt. Nun muss der Boden mit dem Ständer verbunden werden.
doch vorher habe ich die Kanten gerundet. Mit einem 5mm Kantenfräser. Je dicker das Holz umso größer der Radius.
Mit der Festool Dominofräse ist das einfach. Allerdings mache ich einen 4er-Bund mit Sipo-Dübel 10×50. Lamellos scheinen mir hierbei nicht so stabil.
Mit der Festool Dominofräse ist das einfach. Allerdings mache ich einen 4er-Bund mit Sipo-Dübel 10×50. Lamellos scheinen mir hierbei nicht so stabil.
Die Hohe war die erste. Hat lang gehalten, doch jetzt begann diese zu rosten. Also habe ich vor kurzem eine neue WC-Garnitur im Netz bestellt. Edelstahl. Ich wusste gar nicht, dass man Stahl so dünn auswalzen kann. Alles wacklig und unschön. Knapp Euro 60,00 habe ich dafür bezahlt. Aus meiner Sicht keine Euro 10,00 wert.
Sicher hätte ich lieber Meranti oder Eiche mit durchgehenden Lamellen verwendet, doch Meranti war mir einfach zu teuer und Reststücke von Eiche in der Stärke hatte mein Holzhändler nicht.
Die brauchbaren Teile habe ich von den alten Garnituren abgebaut und für die neue Garnitur verwendet.
Da die Schrauben nur für dünnes Material ausgelegt sind, musste ich dafür Sacklöcher bohren. Das geht mit den Festool-Forstnerbohrern sehr einfach und sauber.
Das schaut doch sehr ansehnlich aus. Auch wenn Du mit dem keilgezinkten Holz recht hast.
Mir sind inzwischen durchgehende Lamellen auch lieber. Sieht halt weniger unruhig aus. Aber für geschenkt ist es vollkommen ok. Gute Arbeit!