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Seilspannmarkisen selbst anbringen

Seilspannmarkisen selbst anbringen

Seilspannmarkisen

Seilspannmarkisen selbst anbringen

Um die Notwendigkeit zu erklären, muss ich etwas ausholen.
Vor 9 Jahren haben wir bei VERASOL ein Vordach gekauft; inkl. Aufbau. Als Zubehör haben wir zunächst die Beleuchtung und die Sonnenschutzmarkisen gewählt. So weit, so gut.
Nach über 2 Jahren brannte die Beleuchtung durch. Ersatz sollte Euro 700,00 kosten. Habe ich erstmal gelassen. Nach 6 Jahren waren die Kunststoffschienen der Sonnensegel dermaßen spröde, dass diese von den Befestigungsschrauben ausbrachen. Das Öffnen der Markise funktionierte nicht mehr. Wir haben diese nicht mehr geöffnet.
Ja, so konnte und sollte es nicht bleiben. Für kleines Geld habe ich Mini-LED-Einbauleuchten gekauft und diese gegen die Defekten ausgetauscht. Funktioniert prima.
Auf Nachfrage bei Verasol sollte eine neue Innen-Sonnenmarkise Euro 1.100,00 kosten. Komplett. Allerdings jetzt mit ALU-Schienen. Der Mangel schien bekannt.
Ein Mitarbeiter von Verasol gab mir dann den Tipp mich doch mal bei „Sonnenmax“ nach neuer Bespannung zu erkundigen.
Dort haben wir letztendlich ein komplettes Set bestellt. Montag kam das Paket an und ich begann mit der Arbeit.
Die Qualität des Materials ist mit der von Verasol nicht zu vergleichen. Alles Metall aus V2A-Stahl, exzellent verarbeitet und passgenau. Ok, geschenkt haben wir es nicht bekommen; der Preis ist gleich mit dem von Verasol.

Wieder wollte ich Geld sparen und verzichtete auf den Anbau der Gleiter für das Tuch. Fataler Fehler. Nicht, dass dies eine schwere Arbeit wäre, doch eine Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat! Ätzend langwierig. Gut, so habe ich wenigstens Euro 125,00 sparen können.
Der große Vorteil dieser Gleiter ist die Auswechselbarkeit. Diese ist bei denen von Verasol nicht gegeben, da diese mit dem Tuch direkt vernäht sind.
Die Gleiter werden in einem Abstand von 25 cm am Rand des Tuches verschraubt. Edelstahlschrauben und sehr stabile Gleiter.
Ausserdem muss man sich keine Sorgen um fehlende oder verloren gegangene Schrauben machen, denn die Anzahl der Schrauben übersteigt die Anzahl der Gleiter in einem Beutel.
Die Qualität des Tuches enspricht der eines Segels am Schiff. Beweglich, aber sehr dicht und schmutzabweisend. Die Nähte sehr gut. Aber die Qualität und Farben kann man eh online konfigurieren.
Nach mehr als 6 Stunden hatte ich alle Gleiter verschraubt. Ohne Geduld ein Unterfangen…

Die Gleiter haben eine Gute Passung zum Tuch. Aber sind dadurch teilweise so eng, dass sie nicht einfach auf den Rand des Tuches geschoben werden können. Dieses Problem konnte ich mit einem Schraubendreher lösen. Einfach seitlich in den Schlitz drücken und schon klappt das Aufschieben des Gleiters auf das Tuch.

Die Edelstahlschraube lässt sich OHNE Druck sehr einfach eindrehen.

Auch hier wieder eine stupide Arbeit, doch sie muss gemacht werden. Die Spanner werden sehr gut verpackt geliefert und auch dort gibt es pro Packung „Ersatzteile“, sollte mal etwas nicht wiederzufinden sein.
Auch hier alles super Qualität in V2A-Stahl.

Bei 6 Feldern haben wir 24 Spanner zusammen zu bauen.

Jetzt kommen wir zum Werkzeug.

Grundsätzlich sind die Basiswerkzeuge in der Lieferung enthalten. Aber kein Akkuschrauber / Bohrer. In Holz und ALU mus vorgebohrt werden. Selbst die Befestigungsschrauben sind aus Edelstahl und für Holz und ALU gleichermaßen geeignet.

ALU mit 3,5 mm vorbohren.

Die alten Kunststoffschienen waren schnell abgebaut, da ich diese einfach abbrechen konnte. Die Schrauben mussten noch raus.
Jeder Mensch weiß, dass Kunststoff durch UV-Strahlung spröde und somit brüchig wird. Ausser, wenn der Kunststoff Chemie enthällt, die diesen Vorgang verzögert. Aber das war/ist eben nur Billigware, teuer verkauft.
Der erste Spanner sitzt. Da ich aber 24 anbauen muss und auch immer eine gleich Position am Querbalken haben will, habe ich kleine Abstandsklötzchen zugeschnitten, die die gewünschen Maße haben. Das erleichtert das Anbringen der Spanner erheblich.
Hier sind beide Systeme nebeneinander zu sehen. Links das Alte, rechts das neue Drahtseilsystem. „Da ist ja ein Bogen im Drahtseil“… Ja, das ist Resultat des Tuchgewichtes. Es ist unerheblich. Deshalb NICHT versuchen, die Spanner zu fest anzuziehen. Die Kraft, die nötig wäre um die Drahtseile gerade zu halten, ist unendlich! Und das ist mit den Spannern ja nicht zu erreichen. Im Übrigen… nach FEST kommt KAPUTT.
Beim Anbieter wird eine Spezialzange für Drahtseile empfohlen. Sinnigerweise wird diese auch zum Kauf angeboten. Nein, diese ist nicht nötig. Ein guter Seitenschneider tut´s auch. Sauberer Schnitt…
Der Anbieter empfiehlt das Drahtseil mit Silikon einzureiben. Dies hatte ich beim ersten Aufziehen der Tücher auf die Drahtseile vergessen. Und ja, das Tuch ließ sich schwer auf den Seilen verschieben.

Hier mal ein Beispiel über die Wirkung von Silikon.

Allein die Spannung im Tuch reicht aus um das Sonnensegel wieder zu schließen.

Fazit:

  • nicht unbedingt das angebotene Zubehör eines Händlers kaufen (Alternativen)
  • keine Kunststoffschienen installieren
  • Möglichkeit des Austausches von Tuch-Gleitern
  • nur Edelstahl im Außenbereich verwenden
  • UV-beständiges Tuch wählen

Hätte ich nicht den Tipp von dem Mitarbeiter bekommen, wären die alten Sonnensegel noch dran. Auf keinen Fall hätte ich die von Verasol gekauft.
Dieser Post ist völlig neutral und nicht „gesponsert“. Für ein Vordach kann ich „Sonnenmax“ nur empfehlen.

übrigens…

Niemand muss die Befürchtung haben, mit dem Befestigungsmaterial, wie Schrauben und Klemmen, nicht auszukommen.
Hier sind die „Reste“ vom Zusammenbau. In jeder Packung sind Ersatzschrauben…

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