Abfallwagen selber bauen
Über Jahre hatte wir einen chinesischen Gartenwagen. Nach 2 Jahren waren die Gitter durchgerostet und deshalb hatte ich einen neuen Holzaufbau angefertigt. Die Räder waren nach 3 Jahren hinüber. Zuerst platt und dann so porös, dass der Schlauch zu sehen war. Also Müll!
Vor 2 Wochen hatte ich die Deichsel in der Hand. Abgerostet…
Also habe ich im Netz nach einem neuen Wagen gesucht. Ohne wirklich erfolg zu haben. Gute waren nicht unter Euro 1.000,00 zu haben. Und wir brauchen doch nur einen Abfallwagen zum Sammeln von Müll..
Der Wagen sollte aus Siebdruckplatte gebaut werden. Also hin zum Holzhändler…
Nach der Preisinformation sollte die Platte 125cm x 250 cm sage und schreibe Euro 248,00 kosten! Multiplex, gleiche Größe Euro 195,00. Einfach nur frech!!
So habe ich mich für 3-Schicht-Platte entschieden. Für das Holz habe ich letztendlich Euro 76,00 bezahlt. Allerdings habe ich wegen dieser Wahl mehr Arbeit. Schleifen, spachteln, schleifen, grundieren, schleifen, lackieren,…
Die Stücke wiesen Macken und Astlöcher auf. Eine A/B-Qualität gibt es nicht.
Die Stücke hat der Holzhändler auf der großem Plattensäge zugeschnitten. So passt es ins Auto und ist exakt Maßgenau.
Natürlich kann man das Holz verschrauben, Räder anbauen, fertig…
Das mache ich aber nicht. Nachdem ich die Platten gespachtelt hatte, ging es zunächt mit 100er Schleifmittel drüber und anschließend 150er. Glatt wie ein Babypopo… Täuscht aber.
Der Abfallwagen wir immer draussen stehen und soll nicht bei Regen mit Wasser volllaufen. Deshalb brauche ich seitliche Öffnungen zum Ablaufen. Diese Öffnungen realisiere ich mit der Oberfräse und Paralellanschlag. Das geht nur deshalb, weill die Fräsung nur 10 cm lang ist. Die Festool OF 1010 ist dafür sehr gut geeignet.
Schrauben kann jeder. Ist auch wesentlich einfacher und schneller. Will ich aber nicht. Die Verbindungen sollen verleimt werden mit Lamellos. Die Lamello Zeta P2 ist wirklich toll. Ist halt schweizer Qualität. Sicher, sie kostet wesentlich mehr als eine „normale“ Lamellofräse, aber die Vorteile sind sehr groß denen gegenüber.
Diese Laufrollen bekam ich mal als Geschenk und sie lagen schon über Jahre herum. Na ja, so große Laufrollen braucht man nicht jeden Tag. Hier sind diese aber perfekt. 2 Lenkrollen mit Bremse und 2 feste Laufrollen.
Angebracht habe ich diese über durchgehende Schrauben. Hält besser.
Trotz sorgfältiger Arbeit können sich Fehler beim Fräsen einschleichen. Vielleicht sitzen die Schlitze nich genau oder es fehlt villeicht einer.
Deshab stecke ich vor dem Verleimen alle Teile einmal zusammen. Hier hatte ich wohl alles richtig gemacht.
Zwar habe ich „wasserfesten“ Leim, doch nur für Feuchträume geeignet.
Um diesen Leim wirklich wasserfest zu machen bedarf es einen Zusatz. Den habe ich und mische diesen unter den Leim in einer kleinen Plastikdose. Für die Lamellos reicht der „Wasserfeste“ allein. Wenn an diese Stellen noch Wasser gelangt, war die Verleimung nicht gut gemacht.
Was ist besser als Zwingen? Noch mehr Zwingen!!
Die Kanten sind doppelt verleimt. Überschüssigen Leim sprühe ich mit Wasser ein und wische diesen zunächst ab. Man kann die Reste nach dem Abbinden auch mit einem Beitel vorsichtig abtragen.
Die Bessey-Zwingen sind schon gut, doch der Preis ist einfach zu hoch. Es gibt Alternativen ohne Qualitätsverlust!
Eine Stunde reicht zum Abbinden. Dann kann man weiter arbeiten.
Warum habe ich diesen Kasten weiß lackiert? Weil ich einfach zu viel weiße Farbe habe. In diesem Fall habe ich Wilckens Fenster- und Türenlack verarbeitet. Eine sehr robuste Farbe.
Allerdings ist ein weißer Kasten recht langweilig und so habe ich mich entschlossen auch noch grau einzubringen. In Form von seitlichen schrägen Streifen.
Wei bekommt man eine so saubere Kante hin? Absolut einfach!
Zunächtst brauchen wir gutes Abklebeband. Ich benutze KIP.
Der trick ist einfach: Das Band NEBEN den Strich aussen kleben, mit der gleichen Farbe vom Hintergrund den Rand innen lackieren. Das schliesst die „Lücke“ zwischen Band und Werkstück. Trochnen lassen. Ich beschleunige das mittels Heißluftfön. Anschliessend den gewünschten Bereich lackieren. NICHT ganz austrocknen lassen – Band senkrecht langsam abziehen… fertig!
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