Jagdhütte
Vielleicht war es die Hütte, die mich dazu bewogen hat, das Revier im Schwarzwald zu pachten.
Es ist ein Hochwildrevier (wegen des Auerwilds) und ein reines Waldrevier. Es gibt nur Fichtenbestand. Nun, es ist mein erstes eigenes Revier mit 185 Hektar. Es liegt tief im Wald, fünf Kilometer bis zum nächsten Waldrand.
Leider habe ich bei der Besichtigung nur die Hütte gesehen und nicht das, was dazugehört.
Die Hütte selbst verfügte über einen großen Wohnraum mit Kachelofen (aus einer Berliner Wohnung), eine Küche und ein Schlafzimmer. Außerdem gab es einen Nebenraum für Gas und eine Toilette.
Die erste Nacht in der Hütte war abenteuerlich. Neumond. Es gab keinen Strom, nur Petroleumlampen. Draußen war es so dunkel, dass ich meine Hand vor Augen nicht sehen konnte. Warum? So tief im Wald gab es kein Fremdlicht. Die Geräuschkulisse war einzigartig. Jedes Geräusch war zu hören. Sauen zogen vorbei.
Nach dieser Nacht war Aufrüsten angesagt. Ich kaufte einen „Moppel“. Einen Stromerzeuger von Honda mit 2 kW und Inverter. Ein absolut tolles Teil! Ich habe ihn heute noch und gebe ihn nicht her. Außerdem habe ich ein Hauswasserwerk für die Zisterne direkt am Haus installiert. Ich habe elektrisches Licht und Steckdosen installiert. Also alles, was man so braucht.
Das Schlafzimmer
Das Zimmer war nicht so toll. Ich habe dort nicht gut geschlafen. Also habe ich meinen Wohnwagen dorthin gestellt und darin geschlafen. Im Nachhinein war das die bessere Lösung. Es gab SAT-TV, ein Bad, bequeme Betten und eine Truma-Heizung.
Die meiste Zeit war ich allein auf der Jagd. Dieses Gefühl der Zufriedenheit kann ich nicht erklären.
Die Ansitze waren gut. Es waren alles offene Kanzeln. Nichts für Weicheier im Winter.
Meinen Jagdwagen hatte ich dort stehen lassen. Er hat mich viele Jahre begleitet. Im Revier war es super!
Ich habe dort nicht viel geschossen. Rehwild war in Ordnung, Sauen hätte man hingegen jeden Tag schießen können. Aber leider hatte ich keine Wildkammer und hätte für jeden Abschuss 50 Kilometer zum Händler fahren müssen. Und das für 1,25 Euro pro Kilogramm. So kam mein Nachbar zu mir. Er ist Chefarzt in Zürich. Wir hatten eine schöne Zeit!
Nach Pachtende habe ich eine neue Jagd im Westerwald übernommen. Meine Arbeit in der Schweiz war beendet.